Biografie ADI

 

Einen Traum erfüllt – Die Show geht los
1960 erfüllte sich Adi seinen nächsten Traum und begann ein Schauspielstudium an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg, mit allem Drum und Dran: Sprecherziehung, Gesang Dramaturgie und Tanz. Sein großes Vorbild war der französische Pantomime Marcel Marceau und so wundert es einen kaum, dass Adolph Gerhards erster Fernsehauftritt eine Torwart-Pantomime war. Der lebensfrohe lustige junge Mann kam bei den Fernsehchefs in Adlershof gut an, so dass er bald die Kindersendung Sport – Spiel – Spaß moderieren durfte.


1964 hatte sich die Redaktion vom Kinderfernsehen dann etwas Neues ausgedacht, eine Kindersportsendung mit dem Titel „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser!“.
Adi wurde gefragt, Titel und Konzept gefielen ihm und nach der Olympiade in Tokio fiel der Startschuss. Die Idee der Spielshow war so simpel wie genial: Zwei Kindermannschaften, meist aus einer Schule oder einem Ort, traten gegeneinander in lustigen und phantasievollen Sport- und Spielstaffeln an. Geschicklichkeit, Tempo und Teamgeist waren gefragt. Die Mannschaften mussten sich in Ausscheidungswettkämpfen für die im Fernsehen übertragene Endrunde qualifizieren, zum Jahresende traten die besten Teams gegeneinander an und der Sieger erhielt einen vom Nationalen Olympischen Komitee der DDR gestifteten Pokal.


Adi in seinem hellblauen Trainingsanzug war Oberspielmeister, Spaßmacher und Sportlehrer der Nation – und mit dem Herzen dabei. Ständig schlüpfte er in andere Rollen und Kostüme – als Märchentante und Muskelprotz, Clown oder Sherlock Holmes. Auch für seine kleinen Assistentinnen war die Sendung eine Sprungbrett: So ist Nadine Krüger heute TV-Moderatorin, Corinna Horn Schauspielerin, ebenso Margrit Sartorius und deren Zwillingsschwester Marie Tänzerin. Geld spielte für die Kindersendung keine Rolle, Adi landete sogar mit dem Hubschrauber im Stadion. Selbst das Reinreden der SED-Oberen hielt sich in Grenzen, sei’s von Sportchef Manfred Ewald, der Volksbildungsministerin Margot Honecker oder den Vorsitzenden der Pionierorganisation Egon Krenz und Helga Labs. Nur die Empfehlung von oben, mehr auf „Vorbildwirkung“ bedacht zu sein, ließ sich spielend umsetzen, indem prominente DDR-Sportler in der Sendung mitmachten. An Olympiasiegern und Weltmeistern wie Kati Witt oder Roland Matthes mangelte es in den Sendungen nicht. Und die militärische Eskaladierwand, über die die kleinen Sportler bei ihrem Staffel- und Hürdenlauf klettern mussten, verschwand auch bald wieder aus der Sendung.

Adi braucht keinen Animateur
Eine halbe Stunde vor der Sendung brachte Adi das Publikum selbst zum Toben.
„Ich glaube, ich war der erste Moderator, der vor der Sendung die Zuschauer angeheizt hat. Und eingestimmt habe ich sie. Es konnte ja nicht sein, dass bei meiner Ankündigung, dass die Otto-Grotewohl-Oberschule gegen die Wilhelm-Pieck-Oberschule antritt, bei einem der Namen gebuht worden wäre. Das wäre nicht nur unsportlich, sondern politisch nicht auf der Linie gewesen.“


Mit dem ihm eigenen Humor brachte er diesen Vorspann über die Bühne. Es entstand eine mitreißende Stimmung, wenn er mit den Zuschauerkindern zur Einstimmung das Titellied sang: „Wir laden euch jetzt alle ein: Mach mit, mach’s nach, mach’s besser.“ Dies erfasste jeden, auch die hinter der Kamera.

Nach dem Mauerfall
Nach dem Mauerfall wurden dann deutsch-deutsche Schülerwettkämpfe ausgetragen. Jetzt mussten die Grenzstädte gegeneinander antreten, dabei gingen die "Ossis" meistens als haushohe Sieger hervor. Den Auftakt machte Hohenschönhausen gegen Kreuzberg mit 48:4. In der letzten Sendung am 25.12.1991 kämpfte Meiningen gegen Bad Hersfeld, auch da zog der Osten am Westen vorbei. "In Westdeutschland gab es eine andere Sporttradition, dort dominierte der Vereinssport. In der DDR dagegen wurde Breitensport groß geschrieben – vom Kindergarten bis zum Betrieb. Das hat
man einfach gemerkt", so Adi.


Doch mit der Abschaltung des DDR-Fernsehen am 31. Dezember 1991 war auch für "Mach mit, mach's nach, mach's besser" nach 333 erfolgreichen Sendungen Schluss. Die Mannschaft rund um "Adi" versuchte verzweifelt, die westdeutschen Fernsehchefs für die Sendung zu begeistern.


„The Show Must Go On“ heißt es auch bei „Adi“. Seit 1991 geht es auch ohne Kamera weiter mit „Mach mit, mach´s nach, mach´s besser“. So zieht der mittlerweile 86-Jährige durch fast ganz Deutschland und stemmt so an die 200 Veranstaltungen in Schulen, in Stadien und zu Sporthalleneröffnungen im Jahr. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht: „Die Kinder halten mich fit und frisch.“


Längst hat das "Mach mit"-Konzept Nachahmer gefunden: "Viele Sportverbände machen's nach und vielleicht machen sie's auch besser", freut sich der Wahlberliner.


Die Fanfare bläst auch 2024 weiter, wenn es heißt: „60 Jahre Mach mit, mach´s nach, mach´s besser“!. ADI fährt wieder quer durch die Lande und begeistert Jung und Alt.

Alle Infos über ADI und die Tour unter www.mach-mit-mit-adi.de